Barrierefreier historischer Kirchplatz Bad Essen

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Der historische Kirchplatz im Herzen der Ortschaft Bad Essen, eingesäumt von mehr als 100 Jahre alten Linden und liebevoll erhaltenen Fachwerkhäusern aus dem 17. Jhd., zählt zu den schönsten Kirchplätzen in Nordwestdeutschland. Er bildet im Zusammenspiel mit den Grünanlagen im Sole- und Kurpark den Mittelpunkt des öffentl. Lebens des Kurortes. Während der napoleonischen Besatzungszeit zu Beginn des 19. Jhd. wurde der bis dahin an diesem Ort als vorhandene Friedhof aus dem Ort heraus verlagert und der Kirchplatz in seiner heutigen Form in groben Kopfsteinpflaster hergestellt. Heute haben sich an diesem zentralen Platz Einzelhandelsgeschäfte, Cafés und Restaurants angesiedelt. Er beherbergt zudem den Wochenmarkt und dient als zentraler Ort für Veranstaltungen in der Ortschaft rund um die 800-jährige St. Nikolai-Kirche.

Als konfliktträchtig für eine zunehmend älter werdende Gesellschaft und Kundschaft mit Rollatoren und Rollstühlen hat sich dabei die aufgrund des Kopfsteinpflasters sehr unebene Oberfläche des Platzes erwiesen. Der Wunsch nach dem Erhalt des historischen Erscheinungsbildes trifft zunehmend auf die Notwendigkeit, den Platz für alle Besuchergruppen barrierefrei zu gestalten.

Zur Bewältigung der Pandemiefolgen hat die EU das Aufbauhilfeprogramm REACT aufgelegt. Aus den auf das Land Niedersachsen entfallenden Fördermitteln wurde das „Sofortprogramm Perspektive Innenstadt“ entwickelt, um die Kommunen bei der Erarbeitung von Konzepten zur Entwicklung ihrer Innenstädte und Zentren zu unterstützen. Im Rahmen dieses Sofortprogrammes wird die Gemeinde Bad Essen Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit auf dem historischen Kirchplatz umsetzen.

Vorgesehen ist die Herstellung eines Plattenstreifens, der den Kirchplatz ringförmig umgibt. Er besteht aus Sandsteinplatten der Größe 50 x 50 x 10 cm und wird zweireihig verlegt, sodass eine Nutzungsbreite von 100 cm entsteht, die eine barrierefreie Nutzung ermöglicht und gleichzeitig der verkehrlichen Belastung des Kirchplatzes standhalten kann. Die Verwendung von Sandstein ist dabei durch die den Kirchplatz umgebende historische Bausubstanz vorgegeben.  Die Kosten für die Umsetzung der Maßnahmen werden mit 70.600 € kalkuliert und kann über das „Sofortprogramm Perspektive Innenstadt“ mit bis zu 90% gefördert werden.